Blutegel existieren seit 450 Millionen Jahren, sie sind mit dem Regenwurm verwandt und haben sich im Laufe der Evolution immer wieder neu den Bedürfnissen des Überlebens angepasst.
Bis heute nutzen Therapeuten das breite Wirksprektum der Egel zu Heilzwecken.
Blutegel sind keine Schmarotzer, sondern Symbioten – Wirt und Sauger profitieren voneinander!
Ein ausgewachsener Egel ist 5-10 cm lang und 95 Ringeln schmücken seinen Rücken. Sowohl am Kopf, als auch am Schwanzende befindet sich ein Saugnapf zum Festhalten an Pflanzen, Holz oder Steinen, bzw. an seinem Opfer.
Die Kieferwerkzeuge des Egels bestehen aus 3 Kiefern mit jeweils 80 kleinen Kalkzähnchen. Der Biß in der Haut hinterlässt die Form eines „Y“ oder eines „Mercedes Sterns“.
In den Blindsäckchen des Magentraktes werden die festen Bestandteile des Blutes vom Plasma getrennt. Das durchsichtige Plasma wird wieder durch den Egel ausgeschieden, was sich in Form eines wässrigen .bis leicht schleimigen Sekrets auf der Haut des Egels zeigt.
Beim Zubeissen, während des Saugens und beim Loslassen schüttet der Blutegel mit seinem Speichel, der „Saliva“, unterschiedliche Setrete aus ( man nimmt an, daß es zw. 30 und 100 verschiedene Substanzen in der Saliva gibt).
Das Hirudin hat eine stark gerinnungshemmende Wirkung. Der Stoff wirkt kurz und macht die Nahrung ( das Blut) fließfähig.
Das Calin wirkt länger nach und ist ebenfalls gerinnungshemmend, es sorgt für eine ausgiebige Nachblutung und eine anhaltende Reinigung der Wunde.
Die Hyaluronidase setzt die Permeabilitätsbarriere herab, so dass die Wirkstoffe leichter duch Zell- und Gefäßwände transportiert werden können. Sie hat auch eine leicht antibiotische Wirkung.
Eine histaminähnliche Substanz erweitert die Blutgefäße, das Blut fließt schneller zu Bissstelle.
Die anderen Substanzen und deren Wirkung werden noch erforscht.
Die Bissstelle blutet duch die herabgesetzte Blutgerinnung noch bis zu 12 Stunden nach. Es fließt ungefähr noch mal so viel Blut nach, wie während des Saugvorganges aufgenommen wurde.
Bei normalen hygienischen Verhältnissen muss man keine Sekundärinfektion während der Nachblutungsphase befürchten, das stetig nachfließende Blut sorgt für eine gute Wundreinigung.
Die antimikrobiellen Wirkstoffe des Egelspeichels schützen ebenfalls gut vor dem Eindringen von Keimen.
Nach dem Versiegen der Blutung verschließt sich die Wunde zuverlässig und es bildet sich eine Kruste.
Ein Wundverband ist nicht erforderlich!
Indikationen:
°Abszesse
°Arthritis/Arthrose (Schale, Spat)
°Ataxien
°Diskopathie (Bandscheibenvorfall)
°eitrige Wunden
°Ekzeme, Hot spots, Juckreiz (ohne Parasitenbefall)
°Entzündungen (akut, chronisch)
° Furunkel
°Gelenkdegenerationen
°Gelenkgallen
°Gelenkdysplasie
° Hämatome
°Hautveränderungen
°Kreuzbandverletzungen
°lymphatische Stauungen
°Mastitiden
°Muskelatrophie
°Myogelosen und Myopathien
°Narben
°Nervenentzündungen
°Ödeme
°Ohrekzeme
°Operationen
°Patellaluxationen
°Rheuma
°Spondylosen
°Tendinitis/Tendovaginitis
°Venöse Stauung
°Wundheilung
°Zeckenbisse